Ein Tag in Sesimbra

Ein Tag in Sesimbra

Wenn wir Sesimbra erreichen, fängt das Meer in seiner Unermesslichkeit sofort unseren Blick ein. Die Bucht, eingefasst durch die Serra da Arrábida im Osten und den Hafen Porto de Abrigo im Westen, bildet eine perfekte Kurve.

In der Stadt ist ein Spaziergang an der Küstenstraße neben dem Strand Pflicht, wo sich ein Großteil der Restaurants befindet, die Fisch aus Sesimbra, einen der besten der Welt, anbieten. Auch sollte man unbedingt die Festung Fortaleza de Santiago besichtigen. Das Monument aus dem 17. Jahrhundert mitten auf dem Sandareal wurde kürzlich restauriert und beherbergt das Museu Marítimo (Meeresmuseum) Sesimbras.

Wer die Fischereitraditionen gern näher kennenlernen will, der kann eine Führung in der Verkaufshalle mitmachen oder einfach über den Ponton laufen, von dem aus man das ganze bunte Treiben der Fischerei sowie die Ankunft und Abfahrt der Boote betrachten kann.

Das Meer von Sesimbra kann auch auf eine andere Weise beobachtet werden. Im Hafen Porto de Abrigo gibt es verschiedene Unternehmen, die Tauchen, Kanufahren, Segeln, Wanderungen zu Fuß sowie Fahrten mit dem Boot oder Radfahrten anbieten.

In der Stadt sollte man unbedingt den historischen Stadtkern besichtigen, der die Seele eines Fischerortes bewahrt hat, vor allem in den drei ältesten Straßen (Esperança, Fé und Caridade) oder auf dem Platz Largo da Marinha, wo Fischer in gespannter Erwartung der Boote das Meer beobachteten und wo ursprünglich der Fischverkauf stattfand.

Die Heiliggeistkapelle (Capela do Espírito Santo) in der ältesten Stadtzone verfügt über eine sehr reiche Sammlung von Sakralkunst sowie eines der besterhaltensten mittelalterlichen Hospitals des Landes. Ein Ort, den es sich zu besuchen lohnt.

Wer durch die Stadt spaziert, den wird die imposante Burg nicht unbeteiligt lassen, die sich auf einer Anhöhe über der Stadt befindet. Mit einem Alter von 850 Jahren und seit 1910 als Nationaldenkmal ausgezeichnet ist die Burg von Sesimbra die letzte Burg am Meer, die mittelalterliche Spuren in sich trägt. Alle anderen Burgen wurden zu Festungen umgebaut. Man erreicht die Burg über einen Fußweg, der, da die Burg recht hoch gelegen ist, eine recht gute Kondition erfordert, oder über die Straße. Im Inneren der Burg kann man spaziergehen und eine privilegierte Aussicht über die Stadt genießen oder die Ausstellungen in ihren zwei Türmen besichtigen.

Auch wenn der Landkreis von Sesimbra vor allem mit Stränden und der Fischerei verbunden wird, besteht doch der Großteil seiner Fläche aus ländlichen Gegenden oder dem “Land”, wie es normalerweise heißt. Nahe Sesimbra lässt die Moagem de Sampaio, ein altes Mahlwerk, das restauriert und von der Kommune in ein Museum verwandelt wurde, die Verbindung zum Landleben spüren. An jedem Wochenende beherbergt das Gebäude einen Markt der verschiedenen “Geschmäcker”, auf dem lokale Produzenten Obst, Gemüse, Brot, Honig, Süßigkeiten und Käse verkaufen.

Ungefähr 15 Kilometer in Richtung Westen stoßen wir auf eines der wahrscheinlich überwältigensten Szenarien Portugals: Das Kap Espichel, wo sich Pfade zu den Fußabdrücke der Dinosaurier befinden, die an einem Fußweg entlang entdeckt werden können, sowie der Besuch des Innenraumes der Kirche Igreja de Nossa Senhora do Cabo Espichel.

And der Westküste des Landkreises, der am Kap beginnt, finden wir mehrere Strände mit ausgedehnten Sandflächen, wie die Strände Bicas, Rio da Prata oder Meco, bekannt dafür, daas hier zum ersten Mal FKK-Baden praktiziert wurde, wie auch für die Besonderheiten der lokalen Bewohner, die sich der Fischerei und Landwirtschaft zu unterschiedlichen Jahreszeiten widmen.

Die Lagune von Albufeira liegt nördlich der Küste von Sesimbra. Sie war bereits die Mündung des Flusses Tejo und jedes Jahr an Ostern wird sie geöffnet, damit ihre Wasser regenerieren und die Organismen, die in ihr leben, dort erhalten bleiben können. Am Ende der Lagune liegen die Kleine Lagune und die Lagune da Estacada, nationale Naturschutzgebiete, in denen das Beobachtungszentrum der Kleinen Lagune gelegen ist, eines der fünf wichtigsten Gebiete Europas für Zugvögel und Nistplätze. Das Zentrum ist öffentlich zugänglich und organisiert auch Führungen.

Ein Besuch in Sesimbra kann nicht zu Ende gehen, ohne die charakteristischste Süßigkeit zu probieren: die a”Farinha Torrada”. Als Familientradition wird die “Farinha Torrada” mit der Fischerei in Verbindung gebracht, weil sie von den Fischern mit aufs Meer genommen wurde und als eine Art “Energieriegel" für die Seeleute galt. Die “Farinha Torrada” besteht aus Mehl, Schokolade, Zucker, Zitrone und Zimt und hat die Form eines kompakten Würfels oder Rechtecks. Die Stadt registrierte die Marke und das Rezept und die “Farinha Torrada” in ihrer traditionellen Form wird in mehreren Örtlichkeiten Sesimbras angeboten.


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